Abstract

This essay examines which contemporary scientific and philosophical problems led to the reference points for the resumption and reformation of diaresis. These multifaceted methodological and epistemological considerations form the contemporary background for Fichte's development of a new type of analytical-synthetic method. By laying down a basic form which in itself contains the possibility of a differentiated formation, the philosophical development of the concept becomes traceable in its genesis. This marks the point where Fichte's conception crosses over the contemporary taxonomic approaches and their spatially-static stratification of concepts as well as the approaches that shape hybridization with their latent temporalization of the conceptual chain. It forms a rupture in thinking related to the linking of species, in that the idea of the mediation of the species (of concepts) among themselves becomes the idea guiding the knowledge. Im vorliegenden Aufsatz wird untersucht, welche zeitgenössischen naturwissenschaftliche und philosophische Problemstellungen Anknüpfungs¬punk¬te zur Wiederaufnahme und Neuausformung der Diäresis führten. Diese vielgestaltigen methodologischen und erkenntnistheoretischen Überlegungen bilden den zeitgenössischen Hintergrund für Fichtes Ausbildung einer neuartigen analytisch-synthetischen Methode. Durch das Zugrundelegen einer Grundform, die in sich selbst die Möglichkeit zu einer differenzierenden Bildung enthält, wird die philosophische Begriffsentfaltung in ihrer Genese verfolgbar. Hiermit ist das Überschreiten der fichteschen Konzeption gegenüber den zeitgenössischen taxonomischen Ansätzen und deren räumlich-statischer Schichtung der Begriffe ebenso wie gegenüber den die Hybridisierung ausformenden Ansätzen mit ihrer latenten Verzeitlichung der Begriffskette markiert. Es bildet einen Bruch des Denkens über die Verkettung der Arten, indem der Gedanke der Vermitteltheit der Arten (der Begriffe) untereinander zu der das Wissen leitenden Idee wird.