Abstract
Quelle der katholischen Rechtsethik ist das Naturrechtskonzept, wie es ursprünglich in griechisch-römischen philosophischen Konzeptionen vorlag und besonders von der mittelalterlichen scholastischen Philosophie und Theologie weiterentwickelt wurde. Dieses Konzept bietet die Möglichkeit, zwischen ethischen Überzeugungen, die in biblischen Texten ihren Niederschlag gefunden haben, und anderen, die außerhalb dieser Tradition entstanden sind, zu vermitteln. Gerade in der Frühzeit des Christentums, als das Gespräch mit der nichtchristlichen Umwelt zu führen war, kam dieser Möglichkeit eines Brückenschlags zu nichtchristlichem beziehungsweise nichttheologischem Denken vor allem im Bereich der politischen Ethik eine große Bedeutung zu.