Abstract
Der Wissenschaftsbegriff kann nicht einseitig auf den Begriff von "science" eingeengt werden. Eine strenge Scheidung in naturwissenschaftliche und geisteswissenschaftliche Methoden ist nicht möglich. Paradigmatisch für die Naturwissenschaften ist die hypothetisch-deduktive für die Geisteswissenschaften die hermeneutische Methode. Praktisch sind beide Methodenschemata immer ineinander verschränkt. Da die hermeneutische Methode auch nicht-wissenschaftlich verwendet wird, ist es notwendig Kriterien ihrer Wissenschaftlichkeit anzugeben. Der Vergleich beider Methoden zeigt, daß beide hypothetisch sind. Konkurrierenden Modellen entsprechen konkurrierende Deutungen. Die naturwissenschaftliche Methode kann im allgemeinen Entscheidungen erzwingen, da sie immer neue Erfahrungen erzeugen kann. Demgegenüber ist das Erfahrungsmaterial in den Geisteswissenschaften vorgegeben und nicht beliebig vermehrbar. Entscheidungen zwischen konkurrierenden Deutungen sind daher nicht erzwingbar