Psyche 73 (6):414-441 (
2019)
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Abstract
Das szenische Verstehen kann mit philosophischen Auffassungen verbunden werden, die dem Menschen eine »szenische Existenzform« zusprechen. Das schließt die Interaktion, v.a. aber die »Konversation« ein, die nach Freuds Vorschlag Ausgangslage aller Theoriebildung ist. Dazu lassen sich die Mittel der Konversationsanalyse nutzen. Die Konversationsanalyse wird mit ihren beiden »Zweigen«, einem sozialwissenschaftlichen und einem linguistischen, vorgestellt und an transkribierten Beispielen erläutert. Die Verbindung von szenischem Verstehen und Konversationsanalyse kann das Unbewusste, wie gezeigt wird, um die Dimension der aktuellen Gesprächsdynamik erweitern und damit eine Empirie wissenschaftlich bearbeiten, die anderen, derzeit dominanten empirischen Methoden entgeht.