Abstract
Der Gegenstand des Interviews mit Robert Brandom ist die Entwicklung seiner Theorie begrifflichen Gehalts ausgehend von „Expressive Vernunft“ bis zu den kürzlich gehaltenen Locke-Lectures und dem sich in Arbeit befindenden Buch über Hegel. Im Zentrum stehen folgende Fragen: Kann eine Bedeutungstheorie, wie sie Brandom vorschlägt, ohne den Begriff der Wahrheit auskommen und sich auf modale und normative Begriffe beschränken? Wie erfolgreich ist Brandoms Versuch, mithilfe des Begriffs der pragmatischen Meta-Sprache die in „Expressive Vernunft“ bestehende Spannung zwischen der Artikulation logischer Begriffe auf der einen Seite und der nicht-zirkulären Erklärung begrifflicher Normativität auf der anderen Seite aufzulösen? Welche Konsequenzen hat es für unseren Begriff der Bedeutung, wenn wir mit Brandom begriffliche Bestimmtheit als historischen Prozess fortwährender Bestimmung auffassen?