Abstract
Während Max Bense in seinen theoretischen Texten und auch in seinen experimentellen Werken die Rolle des menschlichen Subjekts immer wieder hinterfragt, bietet sein Text Vielleicht zunächst wirklich nur: Monolog der Terry Jo im Mercey Hospital eine viel ambivalentere Perspektive auf die Frage der Subjektivität. In seinem eigenen Kommentar zu Vielleicht zunächst wirklich nur stellt Bense das Werk hauptsächlich als experimentelles Ergebnis dar. Dennoch erweist sich der Text bei näherer Betrachtung als ein Experiment, das nicht nur die technologische Fähigkeit des Computers beweist, rudimentäre Texte schreiben zu können, sondern das auch produktive Spannungen in den Konzepten von Autorschaft und Subjektivität bloßlegt, und zwar gerade, indem es eine nicht-subjektive Schreibweise zu entwickeln versucht. Das Ergebnis des Experiments lässt sich als eine Art Rehabilitierung des Subjekts verstehen, wobei das Subjekt aber nicht als Ursprung, sondern als Ausgang eines Schreibprozesses auftritt, an dem sowohl Mensch als auch Maschine beteiligt sind.