Die heisenbergsche unscharferelation im kontext philosophischer gedankengange
Abstract
Quantenmechanik hat die Annahme von der Unstetigkeit des gesamten natürlichen Geschehens plausibel gemacht. Wird dadurch selbst der Begriff der Kausalität aufgehoben? Oder ist das eher als eine wesentliche Revision des Kausalitätsgesetzes zu betrachten? Wenn als die wichtigsten Konsequenzen der Heisenbergschen Unschärferelation etwa die Aufhebung des Unterschiedes zwischen Subjekt und Objekt und die Versetzung des Gegenstands der Physik vom Wirklichen auf das Mögliche und Wahrscheinliche genommen werden, ergibt sich daraus die Frage, ob es noch sinnvoll ist, von der 'realen Welt' bzw. vom Ding überhaupt zu reden. Hier wird in Anlehnung auf diesbezügliche Arbeiten Cassirers die These vertreten, daß die Aufhebung des Ding- bzw. Substanzbegriffs und seine Umwandlung zum Funktions- bzw. Strukturbegriff nur die letzte Konsequenz der gesamten Entwicklung der neuzeitlichen Naturphilosophie und -wissenschaft ist. Von dem letzten Ergebnis dieser Entwicklung, die sich in der modernen Physik allmählich und höchste Symmetrie, der auf seiner eminent mathematischen Überzeugung in die entscheidende Rolle der Ordnung und Einheit im Ganzen des Seienden beruht