Im interkulturellen medizinethischen Diskurs kursiert seit den 1990er Jahren die These, dass das Konzept der Patientenautonomie mit der so genannten ostasiatischen, familienorientierten Ethik nicht vereinbar sei. Dieser kulturessentialistischen These liegt ein ‘kulturalistischer Fehlschluss’ zugrunde, der die innerkulturellen moralischen Differenzen und die Veränderbarkeit der kulturellen Selbstverständnisse ignoriert. Die familienorientierte medizinische Entscheidung ist aber häufig durch außermoralische Faktoren motiviert und daher selbst in asiatischen Ländern, zum Beispiel in Südkorea, umstritten. Die Anerkennung des individuellen Selbstbestimmungsrechts ist demgegenüber eine historische Errungenschaft und bildet die (...) Grundlage der Patientenverfügung in liberalen und demokratischen Gesellschaften im Osten wie im Westen. Schließlich erfordert das Gelingen eines kulturübergreifenden medizinethischen Diskurses die vorurteilsfreie Kenntnisnahme von ethischen Problemen im konkreten soziokulturellen Kontext. Dabei ist die Deskription kultureller Faktoren, welche für das Verständnis der moralischen Konflikte und deren Analyse wichtig ist, von normativen Prinzipien der modernen Ethik zu unterscheiden, die den individuellen Menschenrechten und der Moralfähigkeit des einzelnen Menschen als Träger jeder Kultur gerecht werden. Dies soll am Beispiel der aktuellen südkoreanischen Diskussion über die Patientenverfügung respektive über den selbstbestimmten, „würdigen Tod“ expliziert werden. (shrink)

Im interkulturellen medizinethischen Diskurs kursiert seit den 1990er Jahren die These, dass das Konzept der Patientenautonomie mit der so genannten ostasiatischen, familienorientierten Ethik nicht vereinbar sei. Dieser kulturessentialistischen These liegt ein ‘kulturalistischer Fehlschluss’ zugrunde, der die innerkulturellen moralischen Differenzen und die Veränderbarkeit der kulturellen Selbstverständnisse ignoriert. Die familienorientierte medizinische Entscheidung ist aber häufig durch außermoralische Faktoren motiviert und daher selbst in asiatischen Ländern, zum Beispiel in Südkorea, umstritten. Die Anerkennung des individuellen Selbstbestimmungsrechts ist demgegenüber eine historische Errungenschaft und bildet die (...) Grundlage der Patientenverfügung in liberalen und demokratischen Gesellschaften im Osten wie im Westen. Schließlich erfordert das Gelingen eines kulturübergreifenden medizinethischen Diskurses die vorurteilsfreie Kenntnisnahme von ethischen Problemen im konkreten soziokulturellen Kontext. Dabei ist die Deskription kultureller Faktoren, welche für das Verständnis der moralischen Konflikte und deren Analyse wichtig ist, von normativen Prinzipien der modernen Ethik zu unterscheiden, die den individuellen Menschenrechten und der Moralfähigkeit des einzelnen Menschen als Träger jeder Kultur gerecht werden. Dies soll am Beispiel der aktuellen südkoreanischen Diskussion über die Patientenverfügung respektive über den selbstbestimmten, „würdigen Tod“ expliziert werden. (shrink)

김창협의 「사단칠정설」은 그의 변화하는 생각을 수시로 기록한 필기였다. 본 글은 「사단칠정설」에서 주리주기 구분 및 칠포사 논제와 관련한 김창협의 논증과 주장의 변화를 분석하였다. 주리주기 구분과 관련해서, 김창협은 일관되게 사단을 주리, 칠정을 주기로 구분하지만, 그 논증에는 차이가 있다. 처음에 그는 설명 방식과 수양론 측면의 개념 차이를 통해 주리·주기를 구분하며, 이는 기대승의 해석과 유사했다. 이후 그는 사단과 칠정의 명칭을 통해 알 수 있는 정보의 차이에 근거해서 주리·주기를 구분하는데, 이는 그의 경위설 논제에 근거한 해석이다. 칠포사와 관련해서, 처음에 그는 칠정이 사단을 포함하지는 않지만, 교집합은 있다고 (...) 주장했다. 이후 그는 칠포사를 긍정하는 데, 주장이 바뀐 배경에는 그의 인간-자연 간 상관성 논제에 담긴 사유가 자리한다. 결론적으로 김창협의 사칠론은 외형상 퇴·율을 절충한 듯 보이지만, 그 내용은 이이의 사칠론에 기반해서 자신의 고유한 해석을 제안했다고 평가할 수 있다. (shrink)

This article describes the long-term trends in marital status mortality differences in the Netherlands using a unique dataset relating to the period 1850–1970. Poisson regression analysis was applied to calculate relative mortality risks by marital status. For two periods, cause-of-death by marital status could be used. Clear differences in mortality by marital status were observed, with strongly increasing advantages for married men and women and a relative increase in the mortality of widowed compared with non-married people. Excess mortality among single (...) and formerly married men and women was visible in many cause-of-death categories, and this became more widespread during the last decades of the nineteenth century. Hypotheses are formulated that might explain why married men and women underwent a stronger decrease in mortality up until the end of World War II. (shrink)

Due to lacking reliable sources almost no details were available on the educational journey of the joung Descartes. Moreover, contradictions in several publications resulted in the doubt, whether these events, which are so important for the history of science, ever hapened at all. Folowing careful and comprehensive research at the City Archives Ulm, the Hessian City Archives Darmstadt and the Bavarian State Library in Munich the author found evidence that René Descartes met the mathematician and master fortress builder Johann (...) Faulhaber in Ulm.1 Now, the first summary of Descartes' travel report can be given based on further findings (in reliable sources) and corroborated by numerous facts. (shrink)