Being Able to do Otherwise. Leibniz on Freedom and Contingency
Abstract
Dieser Aufsatz möchte zeigen, daß Leibniz Freiheit nur in dem Sinne Kontingenz voraussetzt, daß andere Handlungsweisen als absolut möglich denkbar sein müssen. Freiheit besteht nicht in der bloßen Illusion, daß unsere Handlungen nicht durch unseren vollständigen Begriff verursacht und bestimmt sind, sondern in der epistemischen Möglichkeit des Handelnden, anders zu handeln. Für endliche Wesen impliziert diese epistemische Möglichkeit die Unkenntnis des göttlichen Plans. Für Gott ist sie begründet in dem intellektuellen Bewußtsein, daß die Handlungen von seinem Willen, der aufgrund der göttlichen Vollkommenheit stets das Beste wählt, abhängen. Daher wählt Gott die beste der möglichen Welten. Gott ist sich bewußt, daß er eine andere mögliche Welt erschaffen könnte, wenn er wollte, aber gleichzeitig ist er sich bewußt, daß er das niemals wollen wird