Leibniz on infinite resolution and intra-mundane contingency. Part two: Necessity, Contingency, and the divine faculties
Abstract
Im Falle einer kontingenten Wahrheit 'S ist P' behauptet Leibniz sowohl, daß der Begriff von P im Begriff von S enthalten ist als auch, daß die Verbindung von S und P durch den göttlichen Willen besteht: Wie kann das angehen? Ich beantworte diese Frage, indem ich eine Deutung der Leibnizschen Doktrin von Wahrheit als Enthaltensein und seiner Auffassung vom vollständigen Begriff einer individuellen Substanz anbiete, nach der jene seinen Überlegungen darüber entspringen, inwiefern die 'Neue Wissenschaft' sich mit der traditionellen Unterscheidung von Essenz und Akzidens nicht gut verträgt. Aus meiner Interpretation folgt dann, daß Leibniz' Theorie begrifflichen Enthaltenseins wie die verwandte Theorie der unendlichen Analyse auf einer Struktur beruhen, die in einigen, aber, wie sich zeigen läßt, nicht in allen möglichen physikalischen Ordnungen aufgefunden werden kann. Ich werde darlegen, daß diese Einsicht meine Interpretation nicht untergräbt. Zum Schluß deute ich an, inwiefern sich Leibniz' Überlegungen zur Kontingenz in Begriffen göttlicher Vermögen und in Begriffen unendlicher Komplexität ergänzen