Abstract
Weltweit leben auch heute noch – je nach Messung – hunderte Millionen Kinder in Armut, und Kinderarmut ist sowohl in reichen wie auch armen Ländern zu finden. Gemäß der Zahlen der Weltbank mussten 2013 fast 400 Millionen Kinder weltweit mit weniger als 1,90$ am Tag auskommen, und die offizielle Statistik für die EU spricht für das Jahr 2016 von fast 25 Millionen Kindern, die in Europa in armutsgefährdeten Haushalten leben. Diese Zahlen zeigen ein ethisches Problem an, sie geben aber noch keine Auskunft darüber, welche Fragen Kinderarmut für die Philosophie und insbesondere eine Philosophie der Kindheit aufwirft. Obwohl Armut schon seit längerem innerhalb der Philosophie thematisiert wird, gibt es erst sehr wenige Arbeiten, die sich explizit mit Kinderarmut auseinandersetzen.