Abstract
Die Dialektik der Aufklärung, während des Zweiten Weltkriegs im US-Exil von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno geschrieben und 1947 in Amsterdam publiziert, gehört unter den sozialphilosophischen Werken, die auf die Katastrophen des 20. Jahrhunderts reagieren, zu den bedeutendsten. Der Aufsatz gibt einen Überblick über den werk- und zeitgeschichtlichen Kontext des legendären Klassikers, die Rezeptionen und Rezeptionshindernisse im Lauf der 70 Jahre seit der Erstveröffentlichung. Er verortet die Dialektik der Aufklärung im Zusammenhang der Frankfurter Schule und der Kritischen Theorie und stellt die Frage nach Kontinuitäten und Brüchen in der Haltung der Autoren zu Marxismus und Kulturpessimismus. Der Antisemitismus als Kristallisationspunkt der Dialektik der Aufklärung wird im Zusammenhang zur Gesamtthese des Buches skizziert.