Abstract
Dieser Beitrag beleuchtet den Zusammenhang zwischen Schönheit und Optimierung. Zunächst wird der Begriff in seiner (disziplinären) Bedeutung beleuchtet und sodann seine Erforschung in Evolutionstheorie und psychologischer Attraktivitätsforschung dargestellt. Die Relevanz von Optimierung wird anhand von Beispielen aus der Schönheitsindustrie, insbesondere der Schönheitschirurgie und medialer Formate der Inszenierung schönheitschirurgischer Arbeit am Selbst, sowie mit Bezug auf Optimierungsstechnologien in der psychologischen Attrakvitätsforschung erläutert. Eine kritische Einordnung betrifft zum einen die wissenschaftliche Qualität empirischer Studien der evolutionspsychologischen Attraktivitätsforschung und zum anderen die Vergeschlechtlichung körperästhetischer Selbstoptimierung in ihrer Verkreuzung mit anderen Achsen der Differenz. Es wird dafür plädiert, Optimierung in Bezug auf Schönheit im Rahmen einer (spät)kapitalistischen vergeschlechtlichten Arbeitsteilung zu untersuchen.