Abstract
Die Menschen des Mittelalters hatten auf vielfältige Weise alltäglichen Umgang mit Tieren. Tiere kamen in der Landwirtschaft zum Einsatz, dienten als Transportmittel, Nahrungsmittel- und Rohstofflieferanten. Im wissenschaftlichen Kontext ist grundsätzlich zwischen einem religiösen und einem nicht religiösen Interesse zu unterscheiden. Wie schon in der Antike wurden Tiere einerseits als christliche Symbole gedeutet sowie als Beweise für die Größe und Weisheit Gottes angesehen. Andererseits nahm im lateinischen Westen insbesondere im 12. und 13. Jahrhundert das philosophische Interesse an ihnen zu. Vermittelt war dies zum einen durch Übersetzungen vor allem der zoologischen Schriften von Aristoteles, zum anderen durch die Rezeption der islamischen Psychologie, insbesondere von Avicenna.