Abstract
ZusammenfassungDie Medikalisierung des Sterbens hat dazu geführt, dass ein „guter Tod“ zunehmend auch von medizinischen Interventionen erwartet wird. Die Möglichkeiten einer „terminalen Sedierung“ bis zum Tode werden von vielen als Ausweg angesehen, wenn bei unerträglichem Leid und aussichtsloser Prognose der Wunsch nach aktiver Sterbehilfe angesprochen wird. Durch eine Sedierung können zwar bei schwerstkranken Patienten schwerste therapierefraktäre Leidenszustände effektiv gelindert werden. Diese Therapieoption kann aber auch in der Absicht angewendet werden, den Todeseintritt medizinisch zu beschleunigen, so dass im Zusammenhang mit der Euthanasiedebatte auch das Thema der terminalen Sedierung kontrovers diskutiert wird. Richtlinien zu Indikation, Technik und Dokumentation sind notwendig, um Stellenwert und Grenzen der terminalen Sedierung im Rahmen der palliativen Betreuung am Lebensende zu verdeutlichen und durch Transparenz Fehlentwicklungen zu vermeiden.