Abstract
Helmut Schelsky war in den 1950er und 1960er Jahren einer der wichtigsten Akteure in der westdeutschen Soziologie. Seine Rechtssoziologie verdient dabei besondere Beachtung, denn das Recht war für Schelsky die Grundlage einer stabilen, sich fortwährend modernisierenden demokratischen Gesellschaft. Schelsky, der seit 1960 den Lehrstuhl für Rechtssoziologie, Rechts- und Sozialphilosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster innehatte, entwickelte eine anthropologisch begründete Theorie und Soziologie des Rechts, die in der Nachfolge Rudolf von Jherings und Max Webers als »nachpositiver Rechtsrealismus« bezeichnet werden kann.