Abstract
ZusammenfassungDie öffentliche Theologie geht von der Kritik an der Privatisierung der Theologie aus und richtet sich auf das aktive Teilnehmen an den öffentlichen Diskursen der Gesellschaft für das gemeinschaftliche Wohl. Der vorliegende Aufsatz fasst den Ausgangs- sowie Zielpunkt der öffentlichen Theologie unter dem Begriff Entprivatisierungsthese zusammen. Während öffentliche Theologie auf die Überwindung von Säkularisierung und Individualisierung zielt, die unter dem Begriff von Privatisierung mitbegriffen sind, sind hier die positiven öffentlichen Bedeutungen von Säkularisierung und Individualisierung verdeutlicht. Ausgehend von Harnacks privatisierter theologischer Auffassung vom Evangelium und seiner Teilnahme an politischen und sozialen Fragen wird herausgestellt, dass die öffentliche Dimension der Theologie nicht in der Exklusion von Säkularisierung und Individualisierung, sondern in ihrer positiven Aufnahme zurückzugewinnen ist.