Abstract
Das Konzept der Zivilgesellschaft hat eine lange Tradition. In der Klassischen Antike war die societas civilis ein Synonym für das Zusammenleben von freien Bürgern. Die moderne Rezeption geht allerdings auf Tocqueville zurück, der in De la démocratie en Amérique die Dynamik der amerikanischen Zivilgesellschaft mit ihrer Vielfalt von freiwilligen Vereinigungen schilderte. Seine Beschreibung der sozial und politisch engagierten Vereine und Verbände in den USA bietet noch immer die Blaupause für das Konzept einer Zivilgesellschaft, in der die gesellschaftliche Selbstorganisation auf einem bürgerschaftlichen Engagement beruht, das sich weder an den Kalkülen des Marktes orientiert, noch sich den Hoheitsansprüchen des Staates widerspruchslos beugt.