Abstract
Zusammenfassung Der Text zielt auf eine stadtsoziologische Fundierung aktueller urbaner Bewegungskulturen. Die gängige Annahme sportsoziologischer Befunde ist, jugendliche Bewegungskulturen als Phänomen der Großstadt oder als eine Gegenbewegung zu der Funktionalität der modernern Städte auszuweisen. Demgegenüber wird hier die These entfaltet, dass die postindustrielle Stadt für die Eventisierung und Festivalisierung der Bewegungs- und Sportkulturen erst die sozialräumlichen Bedingungen bereit gestellt hat. Zentrale Vorgänge waren hierbei die Theatralisierung und Musealisierung des öffentlichen Raumes sowie die ästhetische Umdeutung des spezifisch modernen Konzeptes einer normativen Urbanität Die Argumentationsfigur wird über die Zusammenführung zweier soziologischer Diskursfelder, die Stadtsoziologie und der Bewegungs- und Sportsoziologie entfaltet. Zunächst werden die sich zum Teil ergänzenden, zum Teil widersprüchlichen jüngeren Trends der Stadtentwicklung systematisch aufgearbeitet. In einem zweiten Schritt werden sie dann ins Verhältnis zu den vorliegenden sportsoziologischen Befunden städtischer Bewegungskulturen gesetzt.