Abstract
ZusammenfassungGenomdaten, Kernstück der 2008 ausgerufenen Big Data-Revolution der Biologie, werden voll automatisiert sequenziert und analysiert. Der Wechsel von der manuellen Laborpraktik der Elektrophorese-Sequenzierung zu DNA-Sequenziermaschinen und softwarebasierten Analyseprogrammen vollzog sich zwischen 1982 und 1992. Erst dieser Wechsel ermöglichte die Flut an Daten, die mit der zweiten und dritten Generation der DNA-Sequenzierer erheblich zunimmt. Doch mit diesem Wechsel verändern sich auch die Validierungsstrategien der Genomdaten. Der Beitrag untersucht beides – die Automatisierung und die damit verbundene Validierungskultur – um ein Bild der Komplexität der Datengenerierung und deren Datenpositivismus zu geben. Leitend ist dabei die Frage, ob dieser Datenpositivismus die Grundlage der aktuell angekündigten Big Data-Revolution der Molekularbiologie ist oder deren Datenhybris.