Abstract
Schopenhauer findet sich heutzutage in Frankreich in der paradoxen Situation, in den verschiedensten Kreisen von Lesern zwar einer der bekanntesten Philosophen, vielleicht sogar der Philosoph schlechthin zu sein, obgleich ihm sehr wenige Fachstudien gewidmet sind und keine Gesamtausgabe seiner Werke vorliegt; seine Korrespondenz wurde erst 1996 übersetzt und eine Veröffentlichung seines Nachlasses ist nicht in Sicht. Man muss, wie so häufig, diese Tatsache nicht über zufällige und neue, sondern über tiefe, alte und beständige, wenn auch veränderliche, Gründe zu verstehen suchen.