Abstract
Im Jahre 1886 erregte I. Hilberg großes Aufsehen, als er in einem Artikel über die Autorschaft des Christus patiens auf die verschiedene Behandlung der dichrona bei den Jambographen der byzantinischen Epoche hinwies – die bis heute herrschende Anschauung geht dahin, dass α, ι und υ bei den byzantinischen Jambographen ausnahmslos mittelzeitig sind – und, je nach der absoluten Korrektheit in der Versifikation, sowohl was die Quantität als was die Zäsuren betraf, die Autoren in drei Gruppen meinte einreihen zu können: die Classiker, die Epigonen und die Stümper. P. Maas griff diesen Standpunkt quasi unmittelbar an; er bemerkte sarkastisch, dass in diesem Fall Georgios Pisides, umstrahlt von der Glorie reinster Quantität einsam über allen anderen Dichtern in der einsamen Höhe seines „klassischen“ Himmels thronen würde, und dass die Byzantiner in Wirklichkeit von der Quantität der Vokale nichts hörten, da dieselben einfach isochron geworden waren. Dies hat nicht verhindert, dass F. Scheidweiler lange danach doch untersucht hat, ob die Poesie des Joannes Geometres noch der antiken Quantitätslehre entspricht, oder konkreter: dem Metrum des jambischen Trimeters:In diesem Beitrag möchte ich, mit den Untersuchungen von Scheidweiler als Richtschnur, der Frage nachgehen, in welchem Maβe der Dichter in seiner Μετάφϱασις των ώδων tatsächlich noch die antike Metrik respektiert