Abstract
In modernen Lebensformen finden sich schwerlich noch Bereiche, die frei sind vom Topos der Optimierung. Ob wir uns mit Sport oder Arbeit, Gesundheit oder Sicherheit, Emotion oder Reflexion, Bildung oder Politik, Technik oder Natur beschäftigen – überall werden wir mit der Aufforderung konfrontiert, uns selbst, die anderen, die Institutionen, die Dinge oder die Welt zu „verbessern“. Dafür gibt es mittlerweile eine Fülle von Achtsamkeitsmaßnahmen und Trainingsprogrammen, Beratungs- und Therapiemaßnahmen, Aufzeichnungs- und Vermessungstechniken und natürlich: Ratgeber aller Art. Auch in verschiedenen Wissenschaften ist Optimierung eine zentrale Referenzgröße geworden. In diesem Begriff verdichtet sich die Bestrebung, unter bestimmten Ausgangslagen und mit Blick auf spezifische Zielsetzungen Lösungen zu finden, die nicht alleine auf „Verbesserung“ abzielen, sondern auf ein wie auch immer geartetes, dabei stets flexibel bleibendes Optimum abzielen. Aufgrund dieser sehr spezifischen Dynamik wurde in der Moderne das non plus ultra durch das plus ultra als Optimum ersetzt.