In Uwe H. Bittlingmayer, Alex Demirović & Tatjana Freytag (eds.),
Handbuch Kritische Theorie. Springer Fachmedien Wiesbaden. pp. 507-537 (
2019)
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Abstract
Adorno und Foucault verbindet der Wille zur Kritik. Sie wissen: Mündigkeit, das zentrale Ziel jeder philosophischen Anstrengung, ist ohne eine kritische Haltung zur Welt undenkbar. Im Zentrum der Kritik stehen daher die Schranken, die Mündigkeit sabotieren: Autorität und Apparate, Herrschaft und Sachzwänge, Selbstunterwerfung und freiwillige Knechtschaft.Das Verständnis der philosophischen Praxis als Kritik führt Adorno und Foucault in dichteste Nähe zu den Emanzipationsbewegungen ihrer Zeit. Diesen gegenüber beharren sie auf dem Eigensinn und der Autonomie einer geistigen Praxis, die stets auch sich selbst befragen muss, will sie der Sache treu bleiben, die ihr Anliegen ist: der Bestärkung der Kritik-Aktivität.