Kantische Ansätze

In Johann S. Ach & Dagmar Borchers (eds.), Handbuch Tierethik: Grundlagen – Kontexte – Perspektiven. Stuttgart: J.B. Metzler. pp. 89-94 (2018)
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Abstract

Die Kantische Ethik spielt in der aktuellen tierethischen Debatte eine eher sekundäre Rolle. Kants Ethik wird oft als negatives Beispiel einer Moralkonzeption genannt, die eine Begründung direkter, strenger Verpflichtungen gegenüber Tieren nicht ermögliche, da für Kant die Vernunftfähigkeit die einzige Eigenschaft sei, aufgrund derer ein Wesen moralische Rücksicht verdiene. Dass Kant Tierechte grundsätzlich ablehnt und die Möglichkeit von direkten Pflichten gegenüber Tieren bestreitet, scheint dazu zu führen, dass der Umgang des Menschen mit Tieren aus der Moral herausfällt. Elisabeth Pybus und Alexander Broadie beispielsweise haben Kants Ablehnung des moralischen Status von Tieren für einen guten Grund gehalten, die gesamte rationalistische Ethik Kants zu verwerfen.Der Mensch als ein Vernunftwesen ist nach Kant »Zweck an sich«. Aufgrund seiner auf Vernunftfähigkeit beruhenden moralischen Autonomie kommt ihm eine Würde bzw. ein unbedingter Wert zu, der die Achtung aller anderen Vernunftwesen verdient. Tiere – als nicht-vernünftige Wesen – finden in der Kantischen Moralphilosophie in Hinsicht auf die Zusprechung eines moralischen Status oder einer moralischen Würde keine Beachtung. Pflichten können Menschen für Kant nur gegen andere Menschen oder gegen sich selbst haben.

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