Abstract
Während sich exemplarisch untersuchte Bildungspläne des Unterrichtsfachs Ethik immer noch innerhalb des klassischen Nachhaltigkeitsdenkens bewegen, skizziert der Beitrag, wie sich fachwissenschaftliche Debatten im Horizont des Anthropozän grundlegend geändert haben. Eine ursprüngliche natürliche Lebensgrundlage ist weder wiederherstellbar noch langfristig erhaltbar. Stattdessen bedarf es eines Übergangs zu einer globalen institutionellen Rahmenordnung, um das Schlimmste gerade noch abzuwenden. Die Frage nach der ethischen Aufgabe des Einzelnen in diesem Übergang ist ‚Gegenstand‘ ethisch-philosophischer Bildungsprozesse. Hier argumentiert der Beitrag, gegen eine naiv-optimistische handlungstheoretische Sollensethik, für eine negative Ethik und ein sich indirekt vollziehendes Bildungsgeschehen.