Leipzig,: J. A. Barth (
1912)
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Abstract
Excerpt from Uber die Allgemeinen Beziehungen Zwischen Gehirn und Seelenleben Heute erscheint es uns fast selbstverstandlich, wenn wir das Gehirn in enge Beziehungen zu unserer Seelenthatigkeit setzen. Oft glauben wir die Anstrengung des Denkens, das Nagen der Sorge geradezu in unserem Kopf zu fuhlen. Nicht uberall und stets ist das so gewesen. Die Volkerpsychologie lehrt uns das ganz unzweideutig. Auf niederen Culturstufen finden wir fast niemals eine Ahnung der Beziehungen zwischen Seelenleben und Gehirn oder Seelenleben und Kopf. Die Seele wird bald als ein "hauch oder "gas, bald als ein "feuer oder eine Warme, bald als eine "flut oder "bewegung aufgefasst. Oft fliesst der Begriff der Seele noch ganz mit dem Begriff des Lebens zusammen. Der Fidschiinsulaner schreibt selbst der Kokosnuss eine Seele zu. Noch eindringlicher sind die Lehren der Geschichte. Unsere Ueberzeugung von dem Zusammenhang zwischen Gehirn und Seelenleben hat sich erst langsam im Lauf der Jahrhunderte und unter vielen Schwankungen entwickelt, und erst in den letzten Jahrhunderten ist diese Ueberzeugung den Gebildeten so sehr in Fleisch und Blut ubergegangen, dass wir zu fuhlen glauben, was doch nur eine wohlbegrundete Denkgewohnheit ist. Die Verfolgung dieser historischen Entwicklung ist unsere erste Aufgabe; sie bietet nicht nur an sich vom Standpunkt der Cultur und Wissenschaftsgeschichte ein grosses Inter esse, sondern ist auch zum Verstandniss der heute noch sich bekampfenden Losungsversuche unerlasslich. About the Publisher Forgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.com This book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully; any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.