Abstract
Der Epiphänomenalismus ist eine Position in der Philosophie des Geistes, wonach mentale Ereignisse zwar vollständige physikalische Ursachen haben, selbst aber keine Ursachen oder Teilursachen anderer Ereignisse sind. Entgegen einer weit verbreiteten Meinung tritt die vorliegende Arbeit dafür ein, dass der Epiphänomenalismus keineswegs vollkommen absurd und unhaltbar ist. Es wird zunächst dafür argumentiert, dass er einige der gegen ihn üblicherweise erhobenen Einwände zwar sehr leicht entkräften kann, an anderen jedoch aus Gründen, die bislang kaum beachtet wurden, zu scheitern droht. Anschließend wird eine Strategie diskutiert, mittels derer sich der Epiphänomenalismus unter bestimmten Bedingungen gegen einen Großteil der Einwände immunisieren kann; zugleich werden jedoch aber auch einige interne Schwierigkeiten angesprochen, die in diesem Zusammenhang zu Tage treten und den Epiphänomenalismus vor bislang in ihrer Tragweite nicht hinreichend erfasste Probleme stellen. Die Arbeit schließt mit einigen Spekulationen zu einer alternativen Variante des Epiphänomenalismus, die einen Teil dieser Probleme vermeiden kann