Abstract
Techno-öko-ästhetische Strategien tragen nicht nur zum Schaffen einer nicht-menschlichen Ästhetik bei, sondern auch zu einer Ästhetik nicht- bzw. mehr-als-menschlicher Sorge. Oft widerspricht sie künstlerischen und ästhetischen Konventionen; dies umso mehr, wenn sie von nicht-menschlichen Akteur*innen (mit)gestaltet ist oder auch anders-als-menschliche Wesen als Beteiligte und Publikum adressiert. Diese Ästhetik wird unter anderem über imaginäre, spekulative oder ironische Strategien hergestellt. Am Beispiel von Špela Petričs Projekt Phytoteratology (2016) möchte ich sie konkretisieren und mit dem Sorge-Diskurs verknüpfen. Wie ich zu zeigen versuche, kommt Sorge dabei in ihrer ambivalenten Bedeutung als Besorgnis und Fürsorge zur Wirkung: Disruptive Settings, Feedback-Loops, Begehren, Berührung und Umschließung (des Fremden) „sorgen dafür“, dass Špela Petričs nicht-menschliche Ästhetik der Sorge immer auch eine Ästhetik nicht-menschlicher Sorge ist.