Abstract
Michael Oakeshott kritisiert den Rationalismus in der Politik, da er im Vorhinein alles ausschließe, das einer theoretischen Grundlage bzw. Rechtfertigung entbehre. Theoretisches Wissen könne jedoch nicht, so Oakeshott, alle Mannigfaltigkeit der Welt in sich aufnehmen, denn es operiere mit anderen Kategorien, als in der realen Welt vorzufinden seien. Folglich werde nach rationalistischen Gesichtspunkten die Politik auf das L ösen von Problemen reduziert. Oakeshotts Formel für eine Rückkehr zur Autonomie politischen Handelns ist dessen Emanzipierung innerhalb der bürgerlichen Vereinigung als eines Rahmens, dessen Grundlage die Anerkennung allgemein verbindlicher Regeln bildet und in dem das politische Handeln in Form von Unterhandlungen vor sich geht. Ein Korrektiv zu Oakeshotts utopischem Projekt ist das Denken Michel Foucaults, das am besten demonstriert, inwiefern gesellschaftliche Institutionen, Normen und Gesetze von äußerst komplexen Machtverhältnissen abhängig sind