Abstract
Ausgehend von der These, dass Kant seine transzendentalphilosophische Methode als erkenntnistheoretisches Mittel zu einem übergeordneten naturphilosophischen Zweck, nämlich der Apriori-Begründung der fundamentalen Grundgesetze der Physik, entwickelte, zeichnet der Aufsatz zunächst die historische Entwicklung der „Metaphysischen Anfangsgründe der Naturwissenschaft“ sowie ihre wesentlichen technischen Mängel auf. In einem zweiten Schritt wird dann der Frage nachgegangen, welche modernen Umsetzungsoptionen sich für das kantische Programm bieten, wobei weiterhin für eine strenge, das heißt nicht relativierende Sichtweise des Apriori plädiert wird, deren Bestätigung jedoch, anders als Kant sich es dachte, erst im Nachhinein erfolgen kann