Abstract
In seinem Buch Pazifismus. Eine Verteidigung verteidigt Olaf Müller einen relativ strikten Pazifismus, der im Ukrainekrieg keine militärische Hilfe an die Ukraine erlaubt ‐ trotz der Anerkennung, dass es sich um einen verbrecherischen Angriffskrieg handelt. Müller kritisiert die beiden üblichen Begründungen für solch eine Position, den gesinnungsethischen und den verantwortungsethischen Pazifismus, und entwickelt seine eigene Version, den pragmatistischen Pazifismus.Der vorliegende Beitrag diskutiert Müllers Pazifismus kritisch und gibt einen Ausblick auf eine bessere ethische Alternative, nämlich die wohlfahrtsethische begrenzte Optimierung. Müllers Anliegen ist zutiefst human. Seine Begründung ist differenziert, aber langwierig, verwickelt und unklar. Ein Teil dieses Beitrags besteht darin, diese Begründung zu rekonstruieren und auf das Wesentliche zu reduzieren, um dann die essentiellen Elemente gezielter kritisch diskutieren zu k??nnen.