Kants Friedensidee in der deutschen Kriegsphilosophie des Ersten Weltkrieges

Kant Studien 93 (1):84-112 (2002)
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Abstract

Seit Hermann Lübbes bahnbrechender Studie über die Politische Philosophie in Deutschland wird die deutsche Weltkriegsphilosophie von 1914–1918 als „FichteBewegung” charakterisiert. Zweifellos finden sich viele Belege für diese These. Im Gefolge von Rudolf Eucken, der zum „Herold des Deutschtums” und neuen Fichte stilisiert wurde, proklamierte die Kriegsphilosophie analog zu Fichtes Reden an die deutsche Nation einen Weltberuf des deutschen Geistes. Die Reden Fichtes könnten dabei ermutigen, so Eucken, „unser deutsches Wesen immer klarer und reiner herauszuarbeiten zum Segen für uns selbst, zum Heil auch für das Ganze der Menschheit”. Bei dem Leipziger Professor Ernst Bergmann geriet Fichte als Begründer des Glaubens an eine deutsche Führungsrolle für die Menschheit sogar in die Rolle eines Religionsstifters, der ein ideales Deutschtum aufgegeben habe. Die polemisch gegen den französischen Universalismus entwickelte Idee Fichtes einer „ Menschheits-Gegenpartei” ließ viele Philosophen hoffen, dem eigenen Krieg einen allgemeinen Sinn geben zu können. Der Berliner Privatdozent Heinrich Scholz faßte diese Hoffnung in die knappe Formel: „Das Vaterland ist der Schlüssel zur Welt”

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