Rationalität als offene Ordnung. Zur Logik und Evolution neuer Sprachspiele

In Hans Julius Schneider & Matthias Kross (eds.), Mit Sprache Spielen: Die Ordnung Und Das Offene Nach Wittgenstein. Akademie Verlag. pp. 149-168 (1999)
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Abstract

"Rationalität" respektive "rationale" gehören zu den Prädikaten, die wir Personen bzw. deren Einstellungen, Entscheidungen und Handlungen zuschreiben. Die Handlung einer Person beschreiben wir als "rational", wenn das Mittel, ein angestrebtes Ziel zu erreichen, den Erfolg der Handlung garantiert oder zumindest unter normalen Umständen wahrscheinlich macht. Die Zweck-Mittel-Relation lässt sich in einem "praktischen Syllogismus§ (von Wright 1984, Fischer 1987) formalisieren. Eine Meinung, ein Glaube (präpositionale Einstellung), dass p, gilt dann als rational, wenn er auf Prämissen beruht, die diese Meinung "begründen", die sie aus den Prämissen ableitbar macht. Überall - ob bei Handlungen, Entscheidungen, Meinungen etc. -, wo wir Personen Rationalität zuschreiben, ist das am Werk, was wir Denken nennen. Hans Rudi Fischer reduziert den Kern der unterschiedlichen Verwendungsweisen unseres Rationalitätskonzeptes auf den zentralen Aspekt der Form: Es geht bei der Rationalität um die formale Beziehung zwischen Sätzen oder Einstellungen, Haltungen etc., die prinzipiell diskursiv zugänglich, also in Sprache artikulierter sein müssen. Da die Abstraktion von bestimmten Inhalten und die Fokussierung auf die formale Beziehung zwischen Sätzen das originäre Gebiet der Logik ist, kann man sagen, dass im Kern westlicher Rationalität (Logos), des sogenannten "rationalen" Denkens, eine formale, an der Logik orientierte Ordnung steckt- Diese Rationalität zu untersuchen, deren Bedingungen und grundlegenden Prinzipien zu bestimmen ist seit Alters her Aufgabe von Logik, Erkenntnistheorie (Handlungs- und Entscheidungstheorie) bzw. Philosophie.

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A. Roser, Ordnung und Chaos in Hegels Logik, Teil 1 und 2.Ludovicus De Vos - 2010 - Tijdschrift Voor Filosofie 72 (2):383-383.

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Abductive reasoning as a way of worldmaking.Hans Rudi Fischer - 2001 - Foundations of Science 6 (4):361-383.

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