Abstract
Jeder weiß: Wenn man eine Aussage nur oft genug wiederholt, erscheint sie einem irgendwann wahr. Fast könnte man sagen, diese Feststellung sei selbst schon eine Binsenweisheit; eben etwas, das fortwährend wiederholt wird. Jüngste Entwicklungen dieser iterativen Praxis und ihres Gegenteils erlauben es, eine alte These der Kritischen Theorie zu aktualisieren, die heute gerne als übertrieben gilt: Totalitäre Regime und freiheitliche Demokratie, Nazipropaganda und zeitgenössische „postfaktische“ Ereignisse sind nicht getrennt voneinander zu betrachten.