Abstract
Der Beitrag zum Begriff ‚Empowerment‘ zeichnet zwei aktuelle Versuche nach, diesen durch definitorische Setzungen vor einem Kippen in einen (neo-) liberalen Optimierungsdiskurs zu bewahren. Dabei handelt es sich erstens um den Versuch, die Emphase in Empowermentkonzepten (wieder) auf den mühsamen sowie ungewissen politischen Bildungsprozess zu lenken, in dem das Pädagogische und das Politische verschränkt sind. Zweitens wird derzeit gehäuft durch identitätspolitische Abgrenzungen versucht, das widerständige politische Moment von Empowermentkonzepten zu bewahren. Die Bezüge zwischen Empowerment- und Optimierungsdiskursen zeigen, dass sich Empowermentkonzepte zusammen mit der Hegemonie bewegen, gegen die sie sich aufrichten. Sie antworten gewissermaßen auf die Entpolitisierungen und Assimilationen, die sie registrieren. Auf diese Weise wird die Offenheit bzw. Diffusität des Empowermentbegriffs in seinen historischen Verschiebungen nachvollziehbar.