Abstract
Der Beitrag gliedert sich in drei Abschnitte. Der erste unterstreicht die Aktualität des Themas mit Verweis auf Forderungen der Kinderrechtsbewegung und Erkenntnisse der Hirnforschung und bringt einen Anfang des 19. Jahrhunderts geführten Diskurs über die Ableitbarkeit oder Nicht-Ableitbarkeit der Erziehung aus empirischer Anthropologie und Praktischer Philosophie in Erinnerung. Der zweite stellt philosophischen Erörterungen der Freiheitsthematik, die seit der Antike die Erziehungstatsache ausgeblendet haben, einen praxistheoretischen Begriff der Freiheit im pädagogischen Sinn gegenüber, der zwischen Willensfreiheit, Willensbildung und Freiheit vom Willen unterscheidet. Der Beitrag schließt mit einem Ausblick auf Zusammenhänge von Bildsamkeit, Erziehung und Freiheit, die für pädagogische Anschlussreflexionen zur Kinderrechtsbewegung und praxistheoretische Interpretationen von Ergebnissen der Hirnforschung bedeutsam sind.