Paderborn: Wilhelm Fink (
2015)
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Abstract
Kampf, Gewalt und Subjekt sind in der modernen Philosophie seit langem verbunden. Dies zeigt sich auch in anderen kulturellen Reflexionsräumen wie dem Boxkampf. Wenn Menschen kämpfen, lenken sie Aggression und Gewalt in regelgeleitete, gesellschaftskonforme Bahnen. Die Kontrahenten müssen sich gegenseitig anerkennen und machen sich selbst als eigenständige Subjekte anerkennbar. Das Buch diskutiert, inwiefern der Boxkampf als exemplarische Aufführung des Entstehens von Subjektivität in und durch einen Kampf in Bezug auf Hegel und Nietzsche verstanden werden kann. Bei beiden Denkern findet sich eine agonale Essenz. Im Gegeneinander sollen Subjekte eigenständige Individuen werden. Zugleich gilt die Agonalität sozialen Lebens beiden als Grundlage sozialer Entwicklung. Die Idee der fundamentalen Bedeutung von Kämpfen entwickelt sich in der Philosophie des frühen 20. Jahrhunderts zu einem Leitgedanken, der auch über die Philosophie hinaus bedeutsam wird und im Boxkampf eine besondere Aufführungsform findet.