Medaillen für die nationale Repräsentanz? Zur Bedeutung von Medaillenerfolgen bei Olympischen Spielen/ Who Believes in Olympic Medal Counts?

Sport Und Gesellschaft 12 (1):39-68 (2015)
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Abstract

Zusammenfassung Die Olympischen Spiele sind nicht nur sportliche Wettbewerbe, sie sind auch das Mittel, die verschwenderische Konkurrenz zwischen Nationalstaaten tun Aufmerksamkeit, Legitimität, Moderni- täts- und spezifisches Leistungsprestige, also tun weiche Güter, mit Hilfe sportlicher Erfolge zu ermöglichen. Dabei nimmt der Medaillenspiegel eine zentrale Rolle ein. Mit seiner Hilfe treten teilnehmende Nationen in eine indirekte „Konkurrenz um den Menschen, [in] ein Ringen tun Beifall“. Die indirekte Konkurrenz der Nationen wird in regelmäßigen Abständen wieder von neuem geführt, und das obwohl das IOC eigentlich den Wettbewerb zwischen den Nationen eindeutig zugunsten eines Wettbewerbs zwischen den Athleten ablehnt. Dabei wird medial und politisch um die Aufmerksamkeit des Dritten gebuhlt. Die Aufmerksamkeit des Dritten ist es, die dem Medaillenspiegel als symbolischem Anzeiger nationaler Konkurrenz um weiche Güter Legitimität und Prestige verleiht. Dabei ist tatsächlich unklar, welche Bedeutung die Bevölkerung dem Medaillenspiegel beimisst. Auf Basis einer BevölkerungsStichprobe wurden mit Hilfe eines multivariaten ordinalen logistischen Regressionsmodells Faktoren ermittelt, die das Interesse am Medaillenspiegel erklären. Demnach interessieren sich aktive Sportler, Sportinteressierte, Personen mit höher ausgeprägtem Nationalstolz, mit autoritären Einstellungen und solche, die sich allgemein bei der Entscheidungsfindung an Ratgebern usw orientieren, eher für den Medaillenspiegel. Die sozioökonomischen Variablen Alter, Geschlecht, Migrationshintergrund und schulische Bildung haben nach Kontrolle der erklärenden Variablen keinen signifikanten Einfluss mehr.

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