Abstract
Zusammenfassung In dem Beitrag wird auf der Grundlage ethnographischer Beobachtungen die systematische Produktion eines volleyballspezifischen ‚Vollzugskörpers‘ nachgezeichnet. Damit ist ein Körper gemeint, dessen Bewegungsrepertoire im Trainieren und Üben in eine den Praktiken des Volleyballspiels adäquate Form gebracht wird. Training wird in einer praxeologischen Perspektive als ein Dispositiv aus Praktiken, Techniken und sozio-materiellen Arrangements in den Blick gebracht, in dem verkörperte Dispositionen auf spezifische Weise ausgeformt und organisiert werden. Im analysierten Fall geht es konkret um die Herstellung eines intelligiblen, Anschlusshandlungen ermöglichenden und somit mitspielfähigen ‚Zuspielerinnen-Körpers‘. Abschließend wird der Vorschlag zur Diskussion gestellt, das Konzept des ‚Vollzugskörpers‘ durch das Konzept eines ‚Vollzugsleibes‘ zu ergänzen. Dieses Konzept richtet die Aufmerksamkeit darauf, dass Körper nicht nur von raktiken ‚rekrutiert‘ werden, wie es in praxistheoretischen Ansätzen gern heißt, sondern sich immer auch selbst in einem reflexiven Vollzugsmodus - durch Spüren, Wahrnehmen und Beurteilen - in die Form des sie engagierenden Spiels bringen und darin halten müssen, um als „agile Momente“ des Spielgeschehens wirken zu können.