Dignity In Genethics

Jahrbuch für Recht Und Ethik 7 (1999)
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Abstract

Die Berufung auf das Prinzip der Menschenwürde ist im gegenwärtigen Diskurs über die Ethik der Genetik weit verbreitet, insbesondere wenn es darum geht, ein schlagkräftiges Argument gegen bestimmte Formen der genetischen Forschung und Praxis wie der Genmanipulation und des Klonens zur Verfügung zu haben. Das Prinzip der Menschenwürde ist indes sehr vage und unbestimmt. Der Beitrag verfolgt die Entwicklung des Prinzips der Menschenwürde von einem gesellschaftlichen Konzept - der Art und Weise, wie Individuen einander betrachten - zu den modernen Konzepten eines inneren Wertes des Menschen als Mensch. Das moderne Verständnis des Konzepts der Menschenwürde stammt von Pico della Mirandola und - selbstverständlich von Kant. Die zentrale These des Beitrags läuft darauf hinaus, daß die genetische Forschung und Praxis in der Regel das Prinzip der Menschenwürde nicht verletzt, und zwar weder auf der Ebene der Individuen noch auf der Ebene der menschlichen Gattung. Genetische Forschung und Praxis benutzt Menschen nicht bloß als Mittel, ohne sie als Zweck zu achten, gentechnologische Kontrolle unterminiert nicht den inneren Wert des Menschen und gentechnische Analyse als solche beeinträchtigt nicht die Integrität von Individuen. Viele der Einwände gegen die Gentechnologie, die sich auf das Prinzip der Menschenwürde berufen, beruhen auf der sogenannten Theorie absoluter, nicht personenbezogener Werte, die behauptet, daß Werte in abstracto auf die Welt angewendet werden können. Diese Sicht ist typischerweise in der religiösen Tradition verwurzelt. Wenn wir demgegenüber von einer "personenbezogenen" Konzeption der Werte ausgehen, was bedeutet, daß Werte nur auf aktuell existierende Personen bezogen werden können, verliert die Argumentation gegen genetische Interventionen das meiste von ihrer Überzeugungskraft. Auf dieser zweiten Konzeption basiert der vorliegende Beitrag

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