Abstract
ZusammenfassungMenschen mit türkischem Migrationshintergrund zählen zu einer der größten Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Im Vergleich zu Menschen ohne Migrationshintergrund leiden sie im Durchschnitt häufiger an einigen chronischen Erkrankungen, was teilweise auf ihren durchschnittlich niedrigeren sozioökonomischen Status zurückzuführen ist. Im Gesundheitssystem begegnen sie zudem unterschiedlichen Zugangs- und Wirksamkeitsbarrieren, da ihre Bedarfe und Erwartungen von Versorgungseinrichtungen oft nicht ausreichend berücksichtigt werden. Eine solche nicht nutzerorientierte Versorgung chronisch kranker Menschen kann der erfolgreichen Behandlung bzw. Krankheitsbewältigung im Weg stehen. Die Berücksichtigung von subjektiven Krankheitsvorstellungen ist notwendiger Bestandteil einer nutzerorientierten Gesundheitsversorgung. Sie muss dabei sowohl die Sensibilisierung des Personals für die Krankheitsvorstellungen seiner Patientinnen und Patienten, als auch die gezielte Förderung von Krankheitsvorstellungen auf Seiten von Patientinnen und Patienten umfassen, die sich positiv auf die Krankheitsbewältigung auswirken. Gleichzeitig müssen Patientinnen und Patienten befähigt werden, sich kritisch mit eigenen Krankheitsvorstellungen auseinanderzusetzen, wenn diese eine erfolgreiche Krankheitsbewältigung behindern. Als Strategien kommen hierfür zum Beispiel Interventionen wie Storytelling in Frage, die auf dem Austausch von Wissen und Erfahrungen basieren.