Kant über Schönheit und Zweckmäßigkeit in der Mathematik
Abstract
Kann Mathematik schön sein? Gibt es Leben in der Mathematik? In der Kritik der Urteilskraft (1790) untersucht Kant Prinzipien der Zweckmäßigkeit, eine subjektive Zweckmäßigkeit für die Ästhetik und eine objektive Zweckmäßigkeit für die Teleologie. Die Mathematik aber fällt bezüglich beider durch. Mathematische Gegenstände und Eigenschaften können nach Kant nicht schön sein und bei Erklärungen müssen wir keine Vorstellung von einem Zweck voraussetzen, denn wir können die Gegenstände konstruieren, meint Kant. Jedoch räumt er ein, mathematische „Demonstrationen“ könnten schön sein. Dies hängt mit seiner Unterscheidung von Anschauung und Begriff zusammen. Ich werde diesbezüglich einige seiner Ausführungen darstellen und problematisieren.