Abstract
Gemeinsam mit dem MarxismusMarx, Karl gehört die Katholische Soziallehre, zumindest in Gestalt der vom authentischen und autoritativen päpstlichen Lehramt seit 1891 verkündeten Variante, zu den systematisch wie inhaltlich durchdachtesten Gegenentwürfen zum modernen Liberalismus. Dies gilt sowohl mit Blick auf die erkenntnistheoretischen Grundlagen wie für die metaphysisch-anthropologischen Voraussetzungen, von denen sie ausgeht. Selbst dort, wo die Katholische Soziallehre in ihren Schlüssen dem Liberalismus nahe zu kommen scheint, sind diese Vorgaben zu berücksichtigen, um der tiefgreifenden Unterschiede zwischen beiden Weltanschauungen gewahr zu werden. Insofern hilft die sachliche Auseinandersetzung mit ihr, sich der Spezifik und den Voraussetzungen auch liberaler Prämissen zu versichern.