Abstract
Soziale Arbeit versteht sich als wohlfahrtsstaatlich organisierte Hervorbringung sozialer Dienstleistungen, die zur Normalisierung der Lebensführung beiträgt (Olk, Thomas. 1986. Abschied vom Experten. Sozialarbeit auf dem Weg zu einer alternativen Professionalität. Weinheim: Juventa., S. 12). Optimierung bekommt für Soziale Arbeit gegenwartsanalytisch im Zusammenhang der neosozialen Transformation des Sozialstaates eine herausgehobene Bedeutung, da unter diesen Bedingungen die Erwartungen der (Selbst-)Optimierung nicht nur an die Soziale Arbeit, sondern auch an deren Adressat*innen herangetragen werden (vgl. Dahmen, Stephan. 2020. Subjektivierung und Optimierung von Jugend in (sozial-)pädagogischen Aktivierungspraktiken. In Sozialpädagogische Kindheiten und Jugenden. Hrsg. Bettina Ritter, und Frederike Schmidt, 173–192. Weinheim/Basel: Beltz Juventa.).Aus diesem Grunde wird im Folgenden zunächst die Frage geklärt, was unter Optimierung zu verstehen ist (Kap. 1). Im zweiten Schritt werden die Bedingungen dargestellt, unter denen eine solche Ausrichtung entsteht (Kap. 2). Im dritten Schritt wird aufgezeigt, wie sich der Optimierungsdiskurs in verschiedenen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit (Hilfen zur Erziehung, Kinderschutz) darstellt und welche Probleme und Dilemmata für die Soziale Arbeit selbst wie auch für die Adressat*innen damit einhergehen (Kap. 3). Zum Schluss wird die (Un-)Möglichkeit der Sozialen Arbeit an der Grenze der (Selbst-)Optimierung aufgezeigt (Kap. 4).