Abstract
Nicht die Fiktionalität wird im 12. Jahrhundert entdeckt — so die These -, sondern die Reflexion über Fiktionalität. Die höfischen Autoren, allen voran Chrétien de Troyes und sehr schnell auch Hartmann von Aue, setzen diese Reflexion in literarische Formen um; sie versuchen, ein differenziertes Bewußtsein von den Voraussetzungen und Möglichkeiten fiktionalen Erzählens zu schaffen. Diese kommunikative Dimension von Fiktionalität entwickelt der Aufsatz an den Dialogen des Erzählers (im Erec mit einem Hörer, im Iwein mit der Minne) in den Artusromanen Hartmanns von Aue. In einem zweiten Schritt wird dann der Prolog des Iwein, vor allem die dort entfaltete literarische Programmatik und Autorkonzeption, in die Analyse einbezogen.