Das Wesen des Erscheinens: eine Untersuchung über phänomenales Bewusstsein und die Intentionalität der Erfahrung

Freiburg: Verlag Karl Alber (2015)
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Abstract

Wann immer wir etwas sehen, horen, fuhlen oder riechen, erscheint uns etwas. Was aber bedeutet es, dass jemandem etwas erscheint? Was ist der mentale Zustand, in dem sich jemand befindet, wenn ihm etwas erscheint (der Zustand des Erscheinens)? Diese nur scheinbar harmlose Frage steht im Zentrum der vorliegenden Untersuchung. Die Antwort, die verteidigt wird, lautet: Zustande des Erscheinens sind ihrem Wesen nach transparent. D. h. in einem Zustand des Erscheinens sind dem Subjekt dieses Zustandes ausschliesslich die Gegenstande dieser Zustande prasent, niemals aber das Subjekt oder der Zustand selbst (zumindest nicht als solche). Diese Antwort widerspricht einigen in der Philosophie des Geistes tief verwurzelten Auffassungen. Eine davon ist die Auffassung, das phanomenale Bewusstsein von Zustanden des Erscheinens bestunde in irgendeiner unmittelbaren Bekanntschaft mit eben diesen Zustanden. In Wahrheit, so wird argumentiert, hat das fragliche Bewusstsein eine auf die Welt gerichtete Struktur. Es ist nichts anderes als das Prasent-Sein von Gegenstanden in Zustanden des Erscheinens. Dieses Ergebnis hat bedeutende Konsequenzen. Es stellt insbesondere die klassische Taxonomie mentaler Zustande in Frage. Einerseits lasst sich die Unterscheidung von intentionalen und phanomenalen Eigenschaften nicht aufrechterhalten. Denn das phanomenale Bewusstsein von Zustanden des Erscheinens ist eine Art der Intentionalitat. Andererseits lasst sich die Einheit des Merkmals der Intentionalitat nicht aufrechterhalten. Denn die Intentionalitat von Zustanden des Erscheinens ist von grundsatzlich anderer Art als die Intentionalitat propositionaler Einstellungen. Es wird daher vorgeschlagen, nicht weiter zwischen intentionalen und phanomenalen Zustanden zu unterscheiden, sondern zwischen verschiedenen Arten intentionaler Zustande.

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Dirk Franken
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