Klio 103 (2):560-607 (
2021)
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Abstract
Zusammenfassung Die vorliegende Studie widmet sich seleukidischen Amtsträgern, die in den Quellen als Leiter der Regierungsgeschäfte dargestellt werden. Eine kritische Analyse der epigraphischen Zeugnisse und der Berichte antiker Autoren soll zeigen, dass zwei unterschiedliche Phänomene voneinander zu trennen sind: ein situativ oder permanent ernannter Stellvertreter eines Königs für ein bestimmtes Territorium und ein Vormund für einen regierungsunfähigen König. Die moderne Forschung neigt dazu, den ersten Terminus zu verallgemeinern und als Amt eines ‚Kanzlers‘ zu verstehen, der die Regierungsgeschäfte auf Wunsch des Königs leitete. Auf Basis der Quellen und bei strenger Beachtung der Chronologie ist diese geläufige Vorstellung jedoch nicht haltbar. Der Untersuchungszeitraum erstreckt von der ausgehenden Regierungszeit des Seleukos III. bis zu jener des Demetrios II..