„Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt”. Friedrich Schillers Gedanken zur „ästhetischen Erziehung des Menschen” und die pädagogischen Vorstellungen Maria Montessoris

Synthesis Philosophica 21 (1):51-58 (2006)
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Abstract

Bei Schiller bedeutet Spielen ein Handeln frei von Notwendigkeit und Pflicht und bedeutet dementsprechend das Genießen der Befreiung von der Notwendigkeit. Es ist diese Erfahrung der Freiheit, die das Spiel mit dem ästhetischen Phänomen der Schönheit verbindet und seinen großen erzieherischen Wert ausmacht. Die Eigenschaft, die wir als Schönheit bezeichnen, setzt dieselbe Leichtigkeit des Geistes voraus wie das Spiel. In einem schönen Kunstwerk herrscht weder die Form über den Stoff noch umgekehrt. Ein Kunstwerk ist ein freies Zusammenspiel von Form und Inhalt, von Schönheit und Notwendigkeit, so dass es die höchste Erscheinungsform des Spiels darstellt. Spiele sind Stufen auf dem Weg zur Schönheit, weil sie die Spieler zum Genuss der freien Kreativität erziehen. Im Unterschied zu Schiller verwirft Montessori das Spiel als Erziehungsmittel. Sie behauptet, dass die Kinder arbeiten sollen, um sich ihren eigenen Weg durch die Schwierigkeiten der Realität zu bahnen. Allerdings lassen sich beim näheren Hinsehen in ihren Methoden viele Elemente der Freiheit erkennen, welche Schiller dem Spiel zuschreibt. Beispielsweise können sich die Kinder die Gegenstände aussuchen, mit denen sie „arbeiten” wollen. Sie brauchen sie auch nicht zwingend auf die Art einzusetzen, wie es ihnen die ErzieherInnen vormachen. Und vor allem genießen die Kinder ihre „Arbeit” voll und ganz. In der folgenden Abhandlung erläutert die Autorin zunächst Schillers Gedanken zur Erziehung durch Spiel, insbesondere im Hinblick auf das Phänomen der Phantasie. Im zweiten Teil setzt sich die Autorin mit der Frage auseinander, ob es richtig ist zu behaupten, dass Montessori die Phantasie als Erziehungsmittel ablehnt

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