Abstract
Der Text enthält die im dritten Method Lab im Januar 2019 an der Kunstakademie Düsseldorf präsentierten Erhebungen zu Milo Raus Inszenierung Lam Gods – the Ghent Altarpiece am NTGent 2018. Zentral ist hier einerseits die in der Inszenierung thematisierte soziomaterielle Zugänglichkeit des ursprünglichen Altarbilds in der Stadt Gent für ihre aktuelle Bürgerschaft und Touristen, andererseits der Affektraum, insbesondere der Affekt der Scham, der im Reenactment der Adam und Eva-Figuren des Altarbilds in der Inszenierung erzeugt wurde. Die dort auf der Bühne vor den Augen des Kinderchors und den Zuschauer*innen vor der Bühne präsentierte ‚Geste der Scham’ provozierte bei der Forschenden eine affektive Reaktion, die den Umgang mit Scham, Fremdscham und unfreiwilliger Zeugenschaft in der Inszenierung hinterfragte.